Der Tod eines geliebten Menschen bringt nicht nur emotionale Belastungen mit sich, sondern auch erhebliche finanzielle Herausforderungen. In Österreich, wie in vielen anderen Ländern, sind die Kosten für eine Beerdigung oft höher, als viele erwarten. Doch wie setzen sich diese Kosten zusammen, und welche Rolle kann eine Begräbniskostenversicherung spielen, um finanzielle Sorgen zu lindern?
Die Kosten einer Beerdigung in Österreich
Die Gesamtkosten einer Beerdigung in Österreich können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Im Durchschnitt bewegen sich die Ausgaben für eine traditionelle Bestattung zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Hier sind die wichtigsten Kostenpunkte im Überblick:
1. Bestattungsinstitut
Die Dienstleistungen eines Bestattungsinstituts machen einen großen Teil der Gesamtkosten aus. Dazu gehören:
Überführung des Verstorbenen
Organisation und Koordination der Bestattung
Bereitstellung eines Sarges oder einer Urne
Formalitäten wie Sterbeurkunden und Behördengänge
Die Kosten für ein Bestattungsinstitut beginnen bei etwa 2.000 Euro und können je nach Umfang der Dienstleistungen deutlich höher ausfallen.
2. Friedhofskosten
Die Friedhofskosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen:
Grabkauf oder -miete
Grabnutzung (je nach Laufzeit, meist 10 bis 20 Jahre)
Kosten für die Grabpflege und die Errichtung eines Grabsteins
Allein die Errichtung eines Grabsteins kann zwischen 1.500 und 5.000 Euro kosten, während die Grabmiete je nach Region und Friedhof zwischen 500 und 3.000 Euro liegt.
3. Religiöse oder weltliche Zeremonie
Die Gestaltung der Abschiedsfeier ist ein weiterer Kostenfaktor. Dazu gehören:
Musikalische Untermalung
Redner oder Geistlicher
Blumenarrangements
Dekoration der Trauerhalle
Diese Kosten belaufen sich oft auf 500 bis 2.000 Euro, abhängig von den individuellen Wünschen.
4. Sonstige Kosten
Weitere mögliche Ausgaben umfassen:
Todesanzeigen in Zeitungen (ca. 100 bis 500 Euro)
Trauerkarten und Danksagungen
Leichenschmaus oder Traueressen
Finanzielle Herausforderungen
Für viele Familien können diese Kosten eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, insbesondere wenn der Tod unerwartet eintritt und keine ausreichenden Ersparnisse vorhanden sind. Hinzu kommt, dass in Österreich keine staatliche Unterstützung für Begräbniskosten vorgesehen ist, es sei denn, der Verstorbene war Sozialhilfeempfänger.

Wie kann eine Begräbniskostenversicherung helfen?
Eine Begräbniskostenversicherung, auch Sterbegeldversicherung genannt, ist eine spezielle Form der Versicherung, die entwickelt wurde, um die finanziellen Belastungen im Todesfall zu reduzieren. Doch wie genau funktioniert sie, und welche Vorteile bietet sie?
1. Deckung der Begräbniskosten
Die Begräbniskostenversicherung zahlt im Todesfall eine vereinbarte Versicherungssumme aus, die für die Finanzierung der Beerdigung verwendet werden kann. Je nach Tarif können Versicherungssummen zwischen 5.000 und 15.000 Euro abgeschlossen werden.
2. Flexibilität
Die Auszahlung der Versicherungssumme ist flexibel und kann für alle anfallenden Kosten verwendet werden, sei es für das Bestattungsinstitut, den Grabstein oder die Trauerfeier. Die Hinterbliebenen haben somit mehr Freiraum bei der Gestaltung der Bestattung.
3. Geringe Beiträge
Die monatlichen Beiträge für eine Begräbniskostenversicherung sind in der Regel relativ niedrig, insbesondere wenn die Versicherung in jungen Jahren abgeschlossen wird. Beiträge ab 10 Euro pro Monat sind keine Seltenheit.
4. Keine Gesundheitsprüfung
Im Gegensatz zu vielen anderen Versicherungen ist für den Abschluss einer Begräbniskostenversicherung in der Regel keine Gesundheitsprüfung erforderlich. Dies macht sie auch für ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen zugänglich.
5. Schnelle Auszahlung
Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Auszahlung der Versicherungssumme. In den meisten Fällen wird das Geld innerhalb weniger Tage nach Vorlage der Sterbeurkunde überwiesen. Dies hilft den Hinterbliebenen, kurzfristige finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Worauf sollte man beim Abschluss achten?
Beim Abschluss einer Begräbniskostenversicherung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
1. Versicherungssumme
Die gewählte Versicherungssumme sollte realistisch sein und die durchschnittlichen Kosten einer Beerdigung abdecken. Es empfiehlt sich, vorher eine grobe Kalkulation der zu erwartenden Kosten vorzunehmen.
2. Beitragsdauer
Einige Versicherungen bieten die Möglichkeit, die Beiträge bis zum Lebensende zu zahlen, während andere Tarife eine begrenzte Beitragsdauer vorsehen. Letzteres kann vorteilhaft sein, da man nach Abschluss der Beitragszahlung keine weiteren Verpflichtungen hat.
3. Wartezeit
Viele Begräbniskostenversicherungen haben eine Wartezeit, die zwischen 6 Monaten und 2 Jahren liegen kann. Innerhalb dieses Zeitraums wird die volle Versicherungssumme nur im Falle eines Unfalls ausgezahlt. Es ist wichtig, die genauen Bedingungen zu prüfen.
4. Seriöse Anbieter wählen
Es gibt viele Anbieter auf dem Markt, doch nicht alle sind gleich vertrauenswürdig. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und Kundenbewertungen sowie Testergebnisse zu berücksichtigen.

Sicherheit für schwierige Zeiten
Der Verlust eines geliebten Menschen ist immer eine schwere Zeit, und finanzielle Sorgen sollten in diesem Moment keine Rolle spielen. Eine Begräbniskostenversicherung kann dazu beitragen, die finanzielle Last von den Schultern der Hinterbliebenen zu nehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auf den Abschied zu konzentrieren.
Für viele Menschen ist sie eine sinnvolle Absicherung, die nicht nur den eigenen Wünschen gerecht wird, sondern auch den Hinterbliebenen hilft, unnötigen Stress zu vermeiden. Es lohnt sich, frühzeitig darüber nachzudenken und sich umfassend zu informieren, um die richtige Entscheidung zu treffen.